Allerheiligen 2024
Erfahren Sie mehr über die Bedeutung von Allerheiligen und Allerseelen in einem bewegenden Impuls von Generalassistent Frank Walz. Vom Sinn der „Ernte“ und der Verwandlung des Lebens – jetzt online zum Nachschauen!
Allerheiligen 2024
Ursprünglich, d.h. mit Anfang des 4. Jh., wurde Allerheiligen und Allerseelen im Umfeld von Ostern, also im Frühling, gefeiert. |
Fastenzeit 2024
Der General-Assistent der KA Salzburg, Dr. Frank Walz, lädt auch heuer wieder zu einer Begleitung durch die Fastenzeit ein: Diesmal mit den Psalmen 85 und 87.
Warum gerade diese beiden Psalmen…?
„Inspiriert hat mich meine Perlenkette, eine Gebetskette aus 85 kleinen Onyx-Perlen. 85 ist der Zahlenwert des hebräischen עי/Ai, was soviel wie „Trümmerhaufen“ bedeutet. Und der Psalm 85 hat offensichtlich einen solchen „Trümmerhaufen“ im Blick, wenn er um Frieden und Gerechtigkeit bittet. An diesem Psalm entlang will ich heuer meine Fastengedanken formulieren.
An meiner Kette mit den 85 kleinen Onyx-Perlen hängen aber auch noch – quasi als Orientierungspunkte aus diesem „Trümmerhaufen“ hinaus - zwei weitere Perlen, eigentlich zwei Kugeln, eine Rauchquarzkugel in einer hohlen, nach einer Seite hin offenen, Silberkugel. Sie sind das Werk einer ukrainischen Künstlerin aus dem Oblast Kiew von der ich es vor einiger Zeit erworben habe. Ich interpretiere diese beiden Kugeln zum einen psychologisch als Ich-Selbst, zum anderen theologisch als Gott-Mensch. Meine Gedanken zum Palmsonntag und zu Ostern werden von diesen beiden Perlen ausgehen.
Gemeinsam mit den anderen 85 sind es also genau genommen 87 Perlen. Und 87 ist der Zahlenwert des griechisch geschriebenen Namens Jesus (Jesous). Die Kette birgt also, auf den Punkt gebracht, die österliche Botschaft: Jesus führt uns durch die Trümmerhaufen unseres Lebens hindurch zum Leben in Fülle. Diesen Gedanken möchte ich in der heurigen Fastenzeit 2024 also anhand der Psalmen 85 und 87 ausfalten.“
Ostersonntag
Palmsonntag
5. Fastensonntag
4. Fastensonntag
3. Fastensonntag
„Willst du uns nicht wieder beleben, dass dein Volk an dir sich freue?“ heißt es im 7. Vers des Psalm 85.
„Willst du uns nicht wieder beleben…“, „willst du uns nicht wiederbeleben…?“
Mit dieser leichten Akzentverschiebung wird die Dramatik dieser Bitte noch deutlicher.
Als „Wiederbelebungsversuche“ bezeichnet der 2002 verstorbene Priester-Lyriker Wilhelm Willms seine geistlichen Texte, Meditationen, Gedichte.
Und in der Tat können uns gute Worte wiederbeleben, wieder beleben,
das Wort Gottes, das Wort eines Menschen.
„Herr sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund!“ heißt es unmittelbar vor dem Kommunionempfang in der Eucharistiefeier.
Das Wort, das uns dann gereicht wird, ist: „Der Leib Christi!“, das Brot des Lebens, Brot, mit dem wir Teil der christlichen Mahlgemeinschaft werden, Lebens-mittel.
„Willst du uns nicht wieder beleben…“ ist also die Vaterunser-Bitte um das „tägliche Brot“, um das, was mich alltäglich leben lässt.
Und wenn wir genau hinschauen, gibt es davon – zumindest für die meisten von uns - gar nicht so wenig, genug für jeden Tag,
genug auch, um mit jenen zu teilen, die tatsächlich zu wenig haben.
Und dann werden wir als „Volk Gottes“, als Gemeinschaft, auch wieder an Gott unsere Freude haben –
und er ganz sicher auch an uns…!
2. Fastensonntag
„Wende dich uns zu, du Gott unseres Heils, lass von deinem Unmut gegen uns ab!“
heißt es im 5. Vers des Psalm 85. Gelegentlich hat wohl jeder von uns das Gefühl „von allen guten Geistern“/ von Gott (?) verlassen zu sein, das Gefühl, daß sich „alle Welt“/ Gott (?) von uns abgewandt hat und uns ihren/seinen Unmut spüren lässt, Ärger, Empörung, Unzufriedenheit. „Wende dich uns zu…!“ – das ist der Ruf des Psalmisten an Jahwe, seinen „Gott unseres Heils“ – obwohl er wahrscheinlich genauso gut wie wir weiß, dass Gott uns immer zugewandt ist, dass es vielmehr wir selber sind, die sich von ihm abwenden. Also, was hindert uns daran, dass wir uns wieder von neuem Gott zuwenden, dem Gott unseres Heils und dass wir uns von den Göttern des Unheils abwenden. „Jetzt ist die Zeit, jetzt ist die Stunde, heute wird getan oder auch vertan, worauf es ankommt…“: Zu-wendung, da fällt uns doch wohl einiges dazu ein, oder…?
1. Fastensonntag
„Du hast deinem Volk die Schuld vergeben, all seine Sünden zugedeckt“ heißt es im dritten Vers des Psalms 85.
Wir feiern heute den 1. Fastensonntag und kaum, dass wir die Fastenzeit begonnen haben, unterbrechen wir sie auch schon wieder, der Sonntag ist KEIN Fasttag.
Er ist ein Feier-Tag, Tag des Herrn, die wöchentliche kleine Feier von Ostern, das wir am Ende der Fastenzeit dann ganz groß feiern.
Und wenn wir als Christen auch davon überzeugt sind, dass Gott seinem Volk die Schuld vergibt und all seine Sünden zudeckt –
so wissen wir doch, dass wir schuldig sind und unsere Sünden offensichtlich.
Deshalb bekennen wir im Schuldbekenntnis der Messe ja auch am Sonntag: „…dass ich Böses getan und Gutes unterlassen habe“.
Nicht immer fällt mir dabei etwas konkret Böses ein, das ich getan haben soll,
aber meistens etwas konkret Gutes, das ich unterlassen habe.
Vielleicht geht es dir ja ähnlich und vielleicht ist ja nicht immer nur ein anderer,
sondern bist gelegentlich ja sogar du selber der Adressat des Guten, das du unterlassen hast…?
Aschermittwoch
„Du hast wieder Gefallen gefunden, HERR, an deinem Land, du hast Jakobs Unglück gewendet“ heißt es im zweiten Vers des Psalms 85.
Wir beginnen mit dem heutigen Aschermittwoch die Fastenzeit
und ich bin mir sicher, dass es für jede und jeden von uns einen Bereich - „ein Land“ - gibt, für den/ für das wir uns wünschen, dass wir wieder mehr „Gefallen“ daran finden, dass „das Un-glück“ gewendet wird.
Die Fastenzeit ist in der Tat eine Chance, wieder neu Gefallen am Leben zu finden,
sie ist auch eine Chance „Un-Glück“ zu wenden, unser eigenes und jenes der anderen.
Die Fastenzeit ist so etwas wie Exerzitien-Zeit, eine Zeit geistlicher Übungen, um unser Leben wieder stärker an unseren Schöpfer rückzubinden –
nicht nur durch Fasten, sondern auch durch Beten und das Ausüben von Werken der Barmherzigkeit.
Das sind die drei Säulen der Fastenzeit und vielleicht ja auch die drei Wege, Gefallen wiederzufinden und Unglück zu wenden.
Im Namen der KA Salzburg wünsche ich euch: "A happy Ash-Wednesday and a happy Lent! Eine gute (Fasten-)Zeit!
Advent 2023
Wenn ich nun bereits seit einigen Jahren über dieses Medium Impulse zum Advent formuliere,
dann besteht so langsam die Gefahr, mich zu wiederholen – wobei dies ja vielleicht auch gar nicht auffallen würde –
oder es besteht die Gefahr, dass mir die Ideen ausgehen - nachdem irgendwann einfach alles zum Advent gesagt ist –
oder – und das wäre der Idealfall – ich komme immer mehr auf den Punkt, ich werde immer einfacher, elementarer, relevanter…
In diesem Sinne will ich für heuer weniger auf den Buchstaben
als auf die Zahl schauen, die Zahl vor dem jeweiligen Adventsonntag.
Ich beginne also mit EINS, der Zahl des 1. Advent.
Erst EINS, dann ZWEI, dann DREI...
Erst EINS, dann ZWEI...
„Bis idem non est idem“ heisst ein lateinisches Sprichwort: „Zweimal das Gleiche ist nicht dasselbe“.
Oder der griechische Philosoph Heraklit: „Du kannst nicht zweimal in denselben Fluss steigen, denn alles fließt - panta rei - und nichts bleibt“.
„Zum Streiten gehören zwei“ sagt der Volksmund oder „Zwei, die niemand will, ergeben auch ein Pärchen“.
Wir sprechen von einer „zweiten Natur“ und meinen damit im Unterschied zur "ersten Natur", die uns vorgegeben ist, eine zweite von uns selbst geschaffene Sphäre,
Kleidung wird gelegentlich als zweite Haut bezeichnet.
Und im Psalm eins ist von zwei Wegen die Rede, zwei Wege zur Wahl:
Der Weg des Gerechten, der richtige Weg und der Weg des Gottlosen, der falsche Weg.
Wir haben in der Tat die Wahl und es gibt immer (mindestens) zwei Möglichkeiten.
Dass ihr beides im Blick habt, das „eine“ und das „andere“, das womöglich immer Gleiche aber nie dasselbe, das fliessende, nie bleibende – das wünsche ich euch für die zweite Adventwoche.